Heimat Slam 2017

Was verbindest du mit dem Begriff "Heimat"? Diese Frage haben Jugendliche aus dem Märkischen Kreis beim ersten Heimat Slam beantwortet.

 





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Die Frage

Was verbinden eigentlich Jugendliche mit dem Begriff Heimat? Diese Frage stand über einem Poetry Slam, den der Heimatbund Märkischer Kreis gemeinsam mit Marian Heuser, dem Macher der World of WORDcraft-Veranstaltungen, organisiert und durchgeführt hat. Am abschließenden „Heimat Slam“ im Lüdenscheider Kulturhaus nahmen schließlich zwölf Jugendliche teil, die sich zuvor in Workshops an ihren Schulen durchgesetzt hatten.

Die Antworten

Angetreten waren die Teilnehmer in den drei Kategorien - aber allen Themen standen unter dem Oberbegriff „Heimat“. Wie sich die Jugendlichen dieser Aufgabe gestellt haben, auch schon in den vorangehenden Workshops, hat Marian Heuser beeindruckt: „Die haben ein großes Fass aufgemacht“, sagte er – und dabei habe man sich zuvor gefragt, ob der Heimatbegriff heutzutage für die junge Generation überhaupt noch passt. Auch wenn durch die vorgegebenen Themen die Varianz der angesprochenen Aspekte nicht so groß gewesen sei, wie bei einem „normalen“ Poetry Slam, war er doch beeindruckt, wie vielfältig die Jugendlichen mit den Vorgaben umgegangen sind. „Es gab in der Tat zwölf verschiedene Herangehensweisen an das Thema.“ Positive Glücksgefühle dominierten – die Liebe zur Heimat definierte sich dabei durch die Liebe über die Freundschaft bis hin zur Naturverbundenheit.

Das Spektrum reichte in den kurzen von den Schülern für den Poetry Slam selbst verfassten Texten von Heimat als einem Ort der Geborgenheit, der sich vor allem auch durch Familie und Freunde definiert, bis hin zur Milchstraße oder dem Spiralnebel einer Galaxie als Definition von Heimat. Dieses kosmopolitische Denken habe sich aber auch in den scheinbar enger gefassten Sichtweisen gespiegelt: Heimat als ein Zuhause, das frei ist von Ausgrenzung, sei vielen jungen Leuten wichtig gewesen, die politische Instrumentalisierung des Begriffs sei ihnen bewusst. „Damit muss man sich als junge Mensch auseinandersetzen, wenn man dem Heimatgedanken der AfD etwas Positives entgegensetzen möchte“, bemerkte Marian Heuser. Gerade in der Kategorie „Tiefgang“ näherten sich die jungen Leute mit ihren Texten der großen politischen Ebene.

Die Gewinner

Marian Heuser hatte am Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) in Plettenberg, am Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen, am Gymnasium an der Stenner in Iserlohn und am Burg-Gymnasium in Altena zweitägige Poetry-Slam-Workshops angeboten. Rund 50 Jugendliche nahmen teil und kürten schließlich jeweils aus ihrer Mitte die insgesamt zwölf Finalteilnehmer. Am Ende gab es für die sechs Preise in drei Kategorien fünf Gewinner, die ihre Auszeichnungen von Marian Heuser sowie den Kreisheimatpflegern Martina Wittkopp-Beine und Rolf Klostermann sowie Landrat Thomas Gemke erhielten: Die goldene U20-Feder gab es in der Kategorie „Herz“ für Amelie Werner (Altena) und Luise Wolff (Plettenberg), in der Kategorie „Humor“ für Maya Hendel (Plettenberg) und Leon Bromand (Meinerzhagen) und in der Kategorie „Tiefgang“ noch einmal für Luise Wolff sowie Erik Lellwitz (Meinerzhagen).

Text: Bettina Görlitzer